Bottom-up-Berechnungen

Dieser Artikel befasst sich mit der Frage, was Bottom-up-Berechnungen bei ClimateOS sind und wie sich dieser Ansatz von anderen unterscheidet

Was ist eine Bottom-up-Berechnung?


ClimateOS berechnet Emissionen anhand von sozioökonomischen Aktivitäten, die in Ihrer Kommune stattfinden (z.B. der Transport von Personen und Gütern von A nach B) und den Mechanismen, mit denen diese Aktivitäten ausgeführt werden. Dies erlaubt es, die Emissionen auf eine verständliche Ebene herunterzubrechen. Aktivitäten sind bspw. die gefahrenen Kilometer mit dem Mechanismus Dieselautos. Die Aktivität wird dann mit der Energieintensität (wie viel Energie zur Ausführung einer Aktivitätseinheit, bspw. eines Kilometers benötigt wird; kWh/km) multipliziert. Dadurch erhalten wir die Gesamtenergie, die zur Ausführung aller Aktivitäten mit einem bestimmten Mechanismus benötigt wird. Die Gesamtenergie wird dann mit dem jeweiligen Emissionsfaktor der verwendeten Ressource multipliziert. Daraus ergibt sich schlussendlich die durch die Aktivität erzeugten Emissionen. Dies bezeichnen wir als Emissionskausalketten (Carbon Causal Chains, CCCs).


Der Aufbau Ihres Inventars mit Hilfe der CCCs ist der Schlüssel zur erfolgreichen Arbeit mit ClimateOS. Alle Felder der CCCs können an Ihre lokalen Verhältnisse und Anforderungen angepasst werden. So können Sie frei wählen, welche Emissionsquellen Sie innerhalb Ihres Klimaaktionsplans berücksichtigen wollen. Mit ClimateOS haben Sie volle Kontrolle über Ihre Daten und damit über die verursachten Emissionen. 


Wie unterscheidet sich dies von anderen Ansätzen?


Statt jedes Jahr Emissionsdaten aus einer externen Quelle zu erhalten (top-down), besteht der Ansatz bei ClimateOS darin, Emissionen auf Basis von messbaren und erfolgten  Aktivitäten zu berechnen. Dieser Ansatz ist von entscheidender Bedeutung, wenn nach der Fertigstellung des Inventars mit der Zielsetzung innerhalb der einzelnen Umstellungselemente begonnen wird.


Durch die Messung der sozioökonomischen Aktivitäten im Inventar wird es über die Arbeit mit den Umstellungselementen möglich, konkrete Umstellunsgsziele für die Anzahl und Durchführung von Aktivitäten zu erstellen, und damit der resultierenden Emissionen.


Ein Praxisbeispiel bietet das Umstellungselement für den Wechsel zu öffentlichen Verkehrsmitteln. Umstellungselemente modellieren die Umstellung von emissionsintensiven Mechanismen auf emissionsarme Mechanismen. Das Umstellungselement für den ÖPNV modelliert daher die Umstellung von mit fossilen Brennstoffen betriebenen Autos hin zum öffentlichen Nahverkehr im Berufsverkehr. Nachdem Sie im Inventar eingetragen haben, wie viele Kilometer von  mit fossilen Brennstoffen betriebenen Autos gefahren werden (sozioökonomische Aktivität) und wie hoch die durchschnittliche Auslastung von Autos und Bussen ist, können Sie über das Umstellungselement festlegen, wie viele der Gesamtanzahl der Fahrten (Aktivitäten) von Autos auf den ÖPNV verlagert werden sollen. Die Umstellung auf emissionsarme Mechanismen wird dadurch greifbar.